Am Mittwoch ist sie gelandet, unsere Neue, eine La Marzocco FB/80 mit Paddle-Groups, die unser neues „Arbeitstier“ in der Rösterei wird:
Am Donnerstag war Auktions-Tag für die heurige Ernte der Hacienda Esmeralda Geisha Kaffees. Letztes Jahr wurde für das Lot#1 dieser Farm in der „Best of Panama 2007“ Auktion der sagenhafte Preis von $130 (pro Pfund; 1lb entspricht ca. 0,45kg) erzielt und dementsprechend groß waren auch heuer die Erwartungen, zumal es heuer erstmals eine exklusive Hacienda Esmeralda Auktion gab.
Die Versteigerung entwickelte sich zu einem Marathon, sie dauerte von 15:30 MESZ bis nach Mitternacht! Und obwohl die Auktion von Anfang an interessant war, so richtig spannend wurde es erst in den letzten zwei bis drei Stunden, da es sich ein Bieter offenbar in den Kopf gesetzt hatte, sämtliche Top-Batches zu ersteigern … koste es was es wolle! So ca. Viertel vor Eins in der Nacht war dann Schluß, die drei Top Batches tatsächlich in der Hand eines einzigen Rösters – Stumptown, wie sich bald herausstellte – geblieben, der Preis lag heuer zwischen $50,24 (Batch 3) und und $105,25 (Batch 1). Die 49th Parallel Roasters sicherten sich Batch 4 (für $28,-).
Ich hätte gerne ein Lot von Batch 8 ersteigert, aber bereits nach etwa eineinhalb Stunden war klar, daß sich das bei unserem Budget nicht ausgehen würde. Die Lots von Batch 8 erzielten letztendlich immer noch mindestens $13,75 – beinahe das Doppelte meines Limits. Dennoch habe ich ein Lot (300lbs) ergattert, und zwar von Batch 5 für vergleichsweise „bescheidene“ $6,01. Damit befinden wir uns immer noch in der guten Gesellschaft von Tom (Owen; Sweetmarias), Mike (mcKoffee; mcKona) und einigen anderen namhaften Röstern.
Und was ist eigentlich so besonders an diesem Kaffee, daß Röster bereit sind mehr als $130.000,- für Rohkaffee auszugeben? Und zwar für eine Menge an Rohkaffee, die nur etwa 10 herkömmlichen Säcken entspricht, in diesem Fall zwar abgefüllt in Vakuumverpackungen zu je ~20kg. Und das wo der Weltmarktpreis für die selbe Kaffeemenge $2.000,- kaum übersteigen würde! Aber die „Massenware“ Kaffee mit so einer Spezialität in Relation zu setzen, heißt natürlich Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Das Besondere an diesem Kaffee ist, zumindest für meine Geschmacksnerven, weniger seine Qualität, als sein besonderer – um nicht zu sagen „seltsamer“ – Geschmack. Außergewöhnliche Qualität findet man genausogut bei den „Cup of Excellence“ Kaffees, aber ein Geschmack wie dieser ist mir bei Kaffee bisher einfach noch nicht untergekommen. Ich hab zwar nicht alle Samples geröstet, aber die Batches, die ich geröstet habe hatten alle eines gemeinsam: Außergewöhnliche florale Aromen die mir sonst noch bei keiner Bohnensorte begegnet sind, am ehesten vielleicht – Kaffeeliebhaber mögen mir verzeihen – bei manchen Teesorten.
Die gesamten Auktionsergebnisse gibt’s hier …
Nach dem gelungenen Einstieg letztes Jahr, war es heuer eigentlich von vorneherein klar, daß wir auch am diesjährigen Cup of Excellence Programm teilnehmen würden, deshalb haben wir uns heuer auch entschieden, uns für einige Länder vorab die Proben der teilnehmenden Kaffees schicken zu lassen. Gestern gab es mit der Auction für Costa Rica den Auftakt zu den heurigen Versteigerungen und es war natürlich wieder bis zum Schluß spannend.
Obwohl die erstplazierte Farm heuer nicht das Spitzenergebnis des Vorjahres erreichen konnte, lag das durchschnittliche Preisniveau heuer doch deutlich über dem des Vorjahres. Und auch wir hatten das Glück im Rahmen unseres Budgets einen großartigen Kaffee zu bekommen: Lot #19: SALACA S.A. – El Portillo.